Wir sind immer offen für alles Neues. Es ist ja auch unser Ziel Grenzen zu überschreiten, andere Kulturen kennenlernen und Erfahrungen auszutauschen.
Doch wenn auf einmal eine neue Erfahrung ganz plötzlich dazu kommt, ohne Vorbereitung, dann ist es was Besonderes:
Heute Abend saß ich mit meiner Gastfamilie zusammen und wir sahen Olympia. Volleyball ist auf Tokyo TY mit der Paarung Japan gegen Russland gezeigt worden. Es ist sehr warm. In der Wohnung sind es über 30 Grad und sowohl den Spielerinnen in London als auch mir rannte der Schweiß. Wir tauschten uns gegenseitig aus. Auf einmal aus dem Nichts hörte ich ein seltsames Geräusch. Erst dachte ich ein LKW rast in das Haus. Ein dumpfes Bohren, Bretter die knacken, dröhnen war zu hören. Dazu gesellt sich mit kurzer Verzögerung eine Vibration des ganzen Hauses. Der Boden vibriert und meine Augen suchen einen festen Halt. Ich muss zugeben, ich hatte es ein wenig Angst verspürt. Dem Unbekannten, dem Fremden --> Gefahr!!!
Nach ca. 2-3 Sekunden hatte ich verstanden. Es war ein Erdbeben! Mein Gastfamilie war ganz locker und entspannt. Beide haben einfach da gesessen und meinten es sein nur ein kleines. Trotzdem war ich angespannt.
Das Beben hat 5 Sekunden gedauert. Keine 3 Minuten später war im TV eine Anzeige. Dem Beben ist die Stärke 4 zugeordnet worden.
Meine Gastmutter erklärte mir, die Stärke 3 und 4 sind total normal hier. Diese können mehrmals am Tag passieren. Es zeigt sich in der Regel keine Reaktionen. Ab Stärke 5 springt Wasser im Glas und Bücher fallen um. Bei Stärke 6 kann man nicht mehr stehen und sollte sich setzten. Ab 7 wird es kritisch.
Und wieder habe ich was hinzugelernt. "Kleinigkeiten" können bei nicht Wissen eine große Bedeutung oder Verunsicherung hervorrufen. Je mehr wir über andere wisse, desto gelassener können wir durch die Welt gehen und sehen alles mit anderen Augen.
Janosch
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